PHILOSOPHIE

Grundlage für die meisten bekannten Yogasysteme bieten die Yoga-Sutren des Patanjali; eine Sammlung von Lehrsprüchen, die in ihren Quellen weit vor das 2. vorchristliche Jahrhundert zurückgeht –

Yoga beschreibt einen ganz besonderen Bewusstseinszustand, frei von Gedanken, Gefühlen, Bildern – in ursprünglicher Einheit und innerer Freiheit.

Da die wenigsten Menschen gesegnet sind, direkt in diesen heilsamen Zustand eintreten zu können, beschreiben die Sutren einen Erkenntnisweg, der uns helfen soll, diesen Zustand zu erlangen.

Die in Sankrit geschriebenen Yoga Sutren sind in ihrer kunstvollen Formulierung vom Verfasser bewusst sehr knapp gehalten.

In ihrer Kürze ist eine Tiefe und Komplexität verborgen, die meines Erachtens in ihrer Genialität kaum zu übertreffen und bis heute aktuell ist.

Die Bedeutung der Sutren geht weit über die Vorgabe ethnischer Regeln hinaus: Sie beschreiben die Essenz des menschlichen Wesens und die Mechanismen unserer Wahrnehmungsfähigkeit.

Indem wir unser Wesen mit all seinen Tiefen und Untiefen erkennen, kann es möglich werden, uns bewusst von vergangenen Einflüssen zu lösen, um in der Gegenwart frei zu handeln.

Die Sutren sind in ihrer Bedeutung nur schwer zu entschlüsseln:

Ein offener Geist, der Wunsch nach Selbsterkenntnis, bedingungslose Ehrlichkeit mit uns selbst, Hingabe und Ausdauer sind das Rüstzeug mit dem wir in die Bedeutung der Sutren eindringen können.

Eine Abenteuerreise voller Mühen und Hindernisse, doch: Lassen wir uns auf Yoga Sutren ein, können sie wie ein Spiegel den Stand unserer momentanen Erkenntnisfähigkeit reflektieren.

Jahrtausende alt sind sie nichts Statisches, wie auch die Yogapositionen selbst nicht das bloße Nachahmen einer vorgegebenen Form bedeuten.

Sondern – immer neu – unseren derzeitigen körperlichen und geistigen Zustand widerspiegeln, auf dem Weg zu genauerem Verständnis und besserem Gelingen.